Fotografie distanziert uns von der Realität.

Mit einer Behauptung, die sowohl Wahrheit als auch Unwahrheit enthält, provoziere ich ein wenig eigensinnig zum Nachdenken über ihr Phänomen. Die Grenzen der Fotografie wurden mehrfach erörtert, wobei sowohl ihre Fähigkeit, die Welt zu reflektieren, als auch ihre Fähigkeit, Inhalte zu übertragen, berücksichtigt wurden. Aber inwieweit deckt sie die Wahrheit auf - und vor allem welche? Sie kann zu kognitivem Versagen führen, denn Perspektive bzw. Sichtweise ist nur eine von unendlich vielen Varianten sowie ein Zustand zwischen Mikro- und Makroskala. Jedes Bild ist eine kognitive Miniatur, ein Träger von distanzierten Inhalten.

Meine Gemälde, die vereinfacht sind durch Mosaik und Raster mit Farbzusatz, wirken aus der Nähe nur durch ihre Form. Aus der Ferne bleibt ihr Inhalt im Bereich von Vermutungen und Assoziationen. Welcher Weg führt also zum Ziel?

Photography distances us from reality.

With this simultaneously true and false statement I perversely provoke reflection on this phenomenon. Many times the borders of photography have been re-considered, focusing as much on its ability to reproduce the world as on the possibility to transfer content. But to what extent does it reflect the truth – and which one? It could produce something like a cognitive crisis, because our perspective is only one possibility amongst endlessly possible points of view on a scale between micro and macro.

Each picture is a cognitive miniature conveying remote content. My pictures, which are simplified mosaics and patterns with colors added, appear from close up to be pure form. Yet from a distance they reveal content in a sphere of speculations and associations. Now, which way leads to the goal?