Radiomeldungen über das Neuste aus der Wissenschaſt ist Grund meinen Atelieralltag für einige Minuten zu unterbrechen. Mit Zeichnungen auf Karteikarten versuche ich mir diese zu verdeutlichen. Das betreibe ich seit vielen Jahren zum Ausgleich zu einer künstlerischen Arbeit die sonst seriell und geometrischen ist. Inzwischen ist ein Archiv von diesen Zeichnungen entstanden. Eugen Blume schrieb dazu, „Stengel hat einen zauberhaſten Karteikasten erstellt, der in seinem Ideenreichtum gleichsam ein Beitrag zu einer romantischen Wissenschaſt bildet, die im Gegensatz zur positivistischen Aufklärung der Intuition und Imagination, dem geistigen einatmen der Natur eine große Rolle zumaß. Der Künstler ist durch keine rational schlüssig zu führende Beweiskette an das konkrete Wissen gebunden, sondern kann frei in den Tiefen seiner Einbildungskraſt nach den Bildern suchen, die der Wissenschaſt noch unbekannt sind. Paul Klee nannte es bildnerisches Denken, das über die Hand sichtbar wird, die wie der Philosoph Kant es formulierte, das Fenster zum Geist ist.“

Radio science programmes are reason enough for me to interrupt my studio routine for a few minutes. I try to interprete their meaning by making drawings on index cards. Since many years I indulge in this pastime as an antidote to my artwork, which is geometric and serial. Over the years an archive of these drawings has built up. Eugen Blume wrote about it: “Stengel created an enchanting card box contributing with his overwhelmingly rich ideas to an almost romantic science, which – opposed to positivist enlightenment – emphasises intuition, imagination and a kind of intellectual inhaling of nature itself. The artist is not limited to create rational and conclusive scientific evidence of concrete knowledge, but has the freedom to search the depths of his imagination for images yet unknown to science. Paul Klee called this creative thinking that becomes visible through the hand, or like the philosopher Kant put it: that is the window to the mind.”