Was ist ein Moment? Es ist ein Begriff, der schwer zu definieren ist, aber von seinem Wesen her von Vergänglichkeit und Flüchtigkeit geprägt ist. Indem wir die Zeit in Momente einteilen, sind wir uns der Vergänglichkeit mehr denn je bewusst. Das Einfrieren der flüchtigen Momente in einem fotografischen Rahmen ist ein Versuch, diese festzuhalten oder vielleicht sogar unsterblich werden zu lassen. Kein Wunder also, dass die Fotografie von Naturvölkern, die mit ihr durch Fotografen in Berührung kamen, als göttliche oder gar dämonische Sache betrachtet wurde, welche die Seele in ein lebloses Objekt verbannt. Interessanterweise ist ihre Erfahrung nicht weit entfernt von den Erlebnissen der Bewohner von Großstädten, die mit dem Objektiv eines Telefons Momente stehlen. In der Tat stiehlt das Fotografieren einen Moment, indem es eine Erfahrung in ein statisches definiertes Bild verwandelt, welches noch lange, nachdem diese vergangen ist, konsumiert werden kann. Im Moment-Projekt teilen die Studierenden mit dem Publikum jene Momente, die sie beschlossen haben, im Objektiv einzufangen, aber nicht nur. Sie gehen noch einen Schritt weiter und erschaffen eine Art Collage aus verschiedenen Medien, die viele Sinne erreicht. Wenn wir mit den Werken des Moment-Projektes interagieren, hören wir Gespräche, Schüsse, unergründliche Geräusche... Diese die Sinne irritierende Botschaſt schafft neue Momente, in die es sich lohnt einzutauchen oder... sie wieder mit dem Kameraobjektiv festzuhalten.

What is a moment? The term is hard to define, yet surely it is characterized by the ephemeral and evanescent. When time is divided into moments this makes us even more aware of the passing of time. Therefore, to freeze fleeting moments in photographic frames is an attempt to retain them, and maybe even to immortalize them. No wonder that indigenous peoples – whose first contact with photography was through incomers with their cameras – considered it as a divine or demonic thing, bewitching the soul and transfixing it to immobility. Interestingly, their experience does not differ much from the habit of big cities inhabitants who “steal” moments with the photo lenses of their mobile phones. To make a photo is, in fact, to steal a moment, to transform vivid experience into a static image, thereby defining it and allowing to consume it in this transfixed form for yet some time, aſter it actually happened. For the Moment Project students not only share with the visitors the moments captured with their lenses, but a lot more. They take it a step further. They created a true collage of various media that aim at many senses. Regarding the works shown in the frame of the Moment Project we hear conversations, bullet shots, mysterious sounds…This somehow sensual approach creates new moments worth immersing yourself… or capturing them with a camera lens.